Sooo heute kommt mal wieder ein Rezept, und zwar ein altbewährtes von meiner Ommili! Schon seit Jahren ist eins meiner Lieblingsessen wann immer ich bei ihr zu Besuch bin Brathuhn und dazu gibts immer "Fülle". Ich hab echt keinen Plan obs dafür ein hochdeutsches oder kulinarisch korrektes Wort gibt, aber vielleicht kennt ihr es ja und wisst was es ist wenn ihr das Rezept lest.
Vorneweg: Es ist nicht diätgeeignet und enthält kaum wertvolle Inhaltsstoffe sondern haufig "schnelle" Kohlehydrate und auch eine nicht zu verachtende Portion Fett. Definitiv mehr für die Seele als für den Körper geeignet! Aber schlimmer als Pommes isses auch net! :-P
Geschmacklich Richtung deftig/reichhaltig. So, nun wo das gesagt ist....
Fülle
Zutaten (für 2 verfressene ziemlich hungrige Personen, oder 3 normale):
- 2 Weißbrötchen
- 2-3 Eier (je nach Größe)
- 1/16 Öl oder Schmalz (ich nehm aber etwas weniger, find das zu viel)
- 1/2 Bund Petersilie
- Salz, ne ordentliche Menge
- Semmelbrösel
Zubereitung:
Brötchen in Wasser einweichen.
Eier verquirlen und Öl (zB Raps) dazu (bzw zerlassenes Schmalz, geschmacklich dann mehr Hausmannskost, aber das hat man ja meist nicht daheim), ordentlich salzen.
Petersilie klein hacken und drunter mischen.
Brötchen ausdrücken, etwas zerpflücken (nicht zu klein machen, ist mir passiert und dann wird die Gesamtmasse ein wenig zu sehr gummiartig und nicht fluffig) und reinmatschen.
Semmelbrösel dazu mischen bis die Masse "pappig" wird.
Bei etwa 170° ca. 30 Minuten backen bis es schön gebräunt ist oben. Achtung - wenn mans mit Brathuhn macht kommts erst später ins Rohr, klarerweise!
Man kann die Fülle wie der Name schon sagt ins Brathuhn stopfen, oder wenn man nur Huhnteile macht auch daneben einfach in die Form pappen. Da unsere zu klein war hab ich sie extra gemacht, das schadet auch nix :-)
oben Rohmasse, unten gebacken
Tipps: mit Öl wirds pappiger, und weniger luftig. Salz gehört wirklich ordentlich rein, find ich schwer abzuschätzen; wer sich nicht vor rohem Ei ekelt sollte am besten abschmecken - sobald es nicht nur nach Petersilie, sondern Petersilie+Gewürz schmeckt ists genug; wenn man zu wenig salzt schmeckt das Zeug nur unglaublich fade :-)
Da ich etwas weniger Öl verwende (ganz sparen kann mans nicht, und ist auch nicht zweckmäßig - entweder ich mach das nach Rezept oder ich will was Gesundes essen, dann kann ich mir das hier aber eh gleich sparen, meine Devise) drück ich die Brötchen nicht zuuu sorgfältig aus. Das bedeutet aber, dass die Masse fester wird und später den Saft weniger gut aufsaugt (Omas Fülle tut das heeerrrlich, aber die spart halt definitiv nicht mitm Schmalz, ne? *g*)
Wo passt das dazu? Zu allen möglichen Braten-Gerichten mit Saft (denn Fülle allein ist recht trocken). Vorzugsweise Brathuhn (bei uns halt Brathuhnteile ...)
Und, weiß nun jemand wie mans nennt? :-) Kennt das in der Form jemand, oder esst ihr gebratenes Huhn mit Reis/Pommes, und sowas ist eher typisch österreichisch??
"Fülle" ist eigentlich durchaus ein gebräuchlicher Begriff, aber mehr so eine Sammelbezeichnung, wie "Auflauf" oder "Suppe". ;)
AntwortenLöschenDie Variante aus Brötchen, Ei und eventuell Kräutern ist auch so ein Klassiker, kenne ich auch von meiner Oma. Die ist in erster Linie gedacht, um den Saft vom Huhn aufzusaugen.
In Geflügel kann man ja allerlei stopfen; ich mag besonders gerne Füllungen mit Äpfeln und Thymian oder mit Backpflaumen... die Möglichkeiten sind endlos. :)
Pflaumen klingt so krank das müsst ich fast mal probieren... Hast du da ein Rezept oder stopfst du die einfach munter rein?? Und schmeckt das dann nicht sehr... weihnachtlich??
AntwortenLöschenDie Pflaumen sind tatsächlich ein Teil der traditionellen Weihnachtsgeflügelfüllung. Ich bin nicht sicher, ob ein Rezept in schriftlicher Form existiert, aber ich schaue mal. Es war glaube ich in Kombination mit Äpfeln, Rumrosinen, Backpflaumen, Thymian und Semmelbröseln...
AntwortenLöschenAber bis Weihnachten ist ja auch noch ein bisschen hin. ;)
Jamie Oliver stopft übrigens ganze Zitronen in Hühner: http://www.jamieoliver.com/recipes/chicken-recipes/perfect-roast-chicken
Das wollte ich schon lange mal ausprobieren!